Mittwoch, 27. September 2006

Mein Anti-Talent

Wenn es irgendetwas gibt, worin ich kein Talent habe, dann ist es das herzlose, phantasielose Verfassen oder Ausfüllen von Dokumenten. Papierkram und ich, wir passen einfach nicht zusammen. Wenn ich vor dem Papier sitze, gefüllt mit Beamtendeutsch, vielverschachtelten Sätzen, die teilweise über eine halbe Seite gehen, knisternd vor Trockenheit und zusammengesetzt aus stolzierenden, seelenlosen Wortbauten, dann schaltet sich ein Teil meines Gehirns ab. Ich sitze da und starre auf die Zeilen, versuche den Sinn zu verstehen und komme mir unglaublich dumm vor. Dann, wenn ich die Leerzeilen ausfüllen soll, renne ich von einem Ort zum anderen auf der Suche nach irgendwelchen bedeutungsvollen und mir nichts sagenden Zahlen, Papieren oder sonstigem Zeug im Wirrwarr der eiskalt bizarr geformten Sprachpapiere. Trotz unregelmäßiger stundenlanger Versuche schaffe ich es nicht, diese Zeugnisse abartiger Sprach-„Kunst“ dazu zu bewegen, sich in geordnete Behältnisse zu sortieren und auch dort zu bleiben. Sie entwischen mir immer wieder durch Ritzen und Löcher, nagen sich durch Mappen und verstecken sich über-, unter- und zwischeneinander. Sie wollen wohl nicht bei mir bleiben, so wie ich sie am liebsten bis ans Ende des unendlich weiten Universums schicken würde. Wir befinden uns eben im Kriegszustand.

Grau ist die Welt

Die Welt ist grau. Grau in grau. Grau in grau in grau. Düster fällt Licht durch graue Wolken, wird selbst grau, färbt das Gras grau, die Schottersteine auf dem Feldweg, die Rübenblätter und Maiskolben. Es riecht nach feuchten Blättern; feuchten, verfaulenden Blättern, und Erde. In der Ferne graue Häuser und graue Hügel. Die freundlich-grünen Wälder waren einmal, heute zieht Dunkelheit zwischen den Stämmen dahin, häßliche Fratzen lauern hinter den Stämmen und unter Brombeergestrüpp, und dunkle Fichten beugen sich drohend über den Weg. Vom Himmel ziehen dunkle Schlieren hinunter, setzen sich zwischen Häusern fest und klammern sich an feuchte Wiesen. Ein Bach plätschert freudlos durch sein tiefes Bett, Augen und Mäuler unter vorhängenden Wurzeln verborgen.
Mein Gesicht wird feucht, winzige Tropfen setzen sich an Augenbrauen und Wimpern fest. Unter meinen Füßen knirschen die Steine, hell und gleichzeitig dumpf. Sauerstoff pumpt durch meine Adern, meine Muskeln bewegen sich lebendig und frisch, und heute genieße ich die schaurig-schöne Stimmung.

Welt ist Kunst

Die Schönheit der Kleinigkeiten

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Die Zwerge


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Der Krieg der Zwerge


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Die Rache der Zwerge


Christopher Paolini, Joannis Stefanidis
Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter


Christopher Paolini, Joannis Stefanidis
Eragon - Der Auftrag des Ältesten


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