Kurzgeschichten

Sonntag, 15. April 2007

Die Killerkaninchen schlagen zu!

Unfaßbar, aber wahr! Im kleinen Ort Namenlos sind sämtliche Kaninchen zu Killerkaninchen mutiert!
Dies ist jedenfalls anzunehmen, geht man vom Verhalten Frau Merkwürdigs aus, die ihren Kindern strikt verbietet, auch nur ein Kaninchen anzufassen. Weil sie befürchtet, daß Killerkaninchen hoch ansteckend sind, versucht sie sogar, Ansteckung über Gegenstände auszuschließen.
Fakt ist, ein Killerkaninchen lebt bei Familie Hasenfreund, direkt über ihnen. Vor dem fürchtet sie sich am meisten, und seit Killerkaninchen Moritz dort lebt, dürfen ihre Kinder die Familie nicht mehr besuchen. Im Grunde genommen ist Killerkaninchen Moritz ein recht niedlich anzusehendes Tier, aber offensichtlich verbirgt es seine Gefährlichkeit hinter der weißen Unschuldsfarbe.
Fakt ist, heute hoppelte ein braunes Killerkaninchen in den gemeinsamen Garten von Frau Merkwürdig und Frau Hasenfreund. Frau Merkwürdig bekam schreckliche Angst, und um zu verhindern, daß ihre Kinder es anfassten und sich sogar noch ansteckten, erzählte sie ihnen, es sei ein ganz wildes Kaninchen und sie sollten um Gottes Willen die Finger davon lassen. Genau dieses befahl sie auch der Tochter von Frau Hasenfreund, denn wenn diese von Killerkaninchen Moritz auf wundersame Weise verschont geblieben war, so sollte sie sich nicht beim fremden braunen Killerhasen anstecken. Vielleicht hatte sie aber auch Angst, daß sich herausstellen könnte, daß die Killerkaninchen gar nicht gefährlich sind und sie ihren Kindern erlauben müsste, diese bösartigen Tiere anzufassen.
Fakt ist, daß wenige Zeit später Frau Hasenfreund in den Garten kam und das fremde braune Killerkaninchen sah, ihn niedlich fand, auf den Arm nahm und streichelte. Sie starb nicht daran. Mit großem Ärger betrachtete Frau Merkwürdig diese Szene aus dem Kinderzimmerfenster ihrer Tochter. Diese bemerkte das Kaninchen, riß das Fenster auf und ließ Frau Hasenfreund wissen, daß jenes braune fremde Killerkaninchen ein ganz wildes Kaninchen sei. Wahrheitsliebend wie sie war, berichtigte Frau Hasenfreund diese Feststellung und erklärte, das braune fremde Killerkaninchen, das so ruhig auf ihrem Arm saß und sich genussvoll streicheln ließ, nur ein frei herumlaufendes Hauskaninchen eines anderen Nachbarn sei. Erbost schimpfend warf Frau Merkwürdig das Fenster zu, befahl ihren Kindern im Haus zu bleiben und stürmte hinaus. Sie setzte sich auf die Gartenbank, zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an und warf zornige Blicke um sich.
Unruhig sprang sie wieder auf, eilte in den Schuppen und kam mit einer Plane zurück, um den Sandkasten zuzudecken. Es hätte ja sein können, daß die Kinder von Frau Hasenfreund den Sandkasten infizierten und ihre Kinder sich dort ansteckten.
Nach einer Weile kehrte das fremde braune Killerkaninchen zu seinem Besitzer zurück. Solange Killerkaninchen Moritz sich jedoch im Garten in seinem Auslauf vergnügte, mussten die Kinder von Frau Merkwürdig in ihrer Wohnung in Quarantäne bleiben. Es bestand schließlich große Gefahr, daß sie sich ansteckten.
Aufgrund dieser Tatsachen wird die Seuchenkommission schnellstmöglichst einen hermetisch abgeschotteten Wagen mit ein paar Mitarbeiten, die selbstverständlich mit ABC-Anzügen ausgerüstet sind, nach Namenlos schicken, um der Sache auf den Grund zu gehen. Immerhin könnte eine europaweite Ausbreitung der Seuche die Folge unterlassener Vorsicht sein, wonach sich jeder Bürger in Lebensgefahr befinden könnte.







Das traurige ist, bis auf die Tatsache daß die Killerkaninchen natürlich nicht gefährlich sind und auch keine Seuchenkommision unterwegs ist, ist diese Geschichte tatsächlich so passiert... :-(

Sonntag, 3. September 2006

Der kleine Delphin

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Es war einmal ein Unterwasserschloss. Da war ein kleiner Delphin. Er war in dem Unterwasserschloss gefangen, aber er hatte Glück, er hatte Freunde. Sie hatten über das Unterwasserschloss gehört, aber sie wußten nicht, daß er im Unterwasserschloss gefangen ist.
Da kam die Fee und sagte: "Euer Freund der Delphin ist im Unterwasserschloss König Raffaels gefangen. Nur ihr könnt ihm helfen."
"Danke," sagten sie und dann verschwand die Fee.
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"Habt ihr's gehört, er ist gefangen! Wie können wir ihn befreien?"
"Freunde, ich habe einen Plan! Wir schwimmen jetzt zu dem Unterwasserschloss hin, und dann schwimmt einer von euch zu dem König Raffael und sagt: Fang mich doch, fang mich doch! und lock ihn bitte zu uns und wir tun uns im Seegras verstecken, ein Seil aufspannen, und wenn du dann kommst, dann schwimm auf dem Seil und dann stolpert der König Raffael drüber, und dann fesseln wir ihn und fragen ihn wo der Schlüssel für das Gefängnis wo der kleine Delphin ist. Und wenn er's nicht sagt, suchen wir ihn selbst. Dann befreien wir den kleinen Delphin und tun König Raffael einsperren."
"Wer schwimmt von euch zu dem Schloss und lockt ihn zu uns?"
"Ich," sagte Walter.
"Dann Walter, schwimm zu dem Unterwasserschloss hin, wir spannen derweil das Seil auf."
"Tschüss, Walter!" sagten die Freunde.
lmfinangel
"Kommt Freunde, versteckt euch im Seegras!"
Das Seil ist aufgespannt.
"Pst, leise, da kommt er schon, König Raffael!"
"Er ist über das Seil gestolpert. Kommt, jetzt fesseln wir ihn!"
"Jetzt befreien wir den kleinen Delphin und nehmen König Raffael mit! Wo ist der Schlüssel, König Raffael?"
"Der ist im Seegras versteckt."
"Gut, holen wir uns den Schlüssel und befreien den kleinen Delphin!"
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fish
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Sie waren im Gefängnis, wo der kleine Delphin saß.
Er sagte: "Freunde, ihr seid ja hier!"
"Ja," sagten die Freunde, "wir haben König Raffael gefangen! Komm raus, kleiner Delphin!"
"So, jetzt tun wir König Raffael rein ins Gefängnis!"
"Jetzt sperren wir zu" sagten die Freunde.
"Komm kleiner Delphin, jetzt gehen wir spielen."
fisch44dolphin1


Diese Geschichte wurde von Jennifer (meine große Tochter, 7 1/2 Jahre alt) geschrieben. Diverse Rechtschreibfehler sind verbessert ;-)

Donnerstag, 30. März 2006

Mäuseplage (Kurzgeschichte)

Ralf warf seine Karten hin. „Na dann,“ sagte er, „ich bin raus.“
Plötzlich sprang Benjamin mit einem Schrei hoch und wich zurück.
„Was ist denn los?“ wollten seine Freunde wissen. Sie saßen um den Wohnzimmertisch herum, spielten Karten und tranken einen guten Burgunder. Tobias wollte gerade sein neues Haustier vorzuführen und war mit einer weißen Maus auf der Hand ins Zimmer gekommen.
„Bleib mir bloß mit dem Vieh vom Leib!“ rief Benjamin, „ich hasse diese Biester!“
Tobias trug seine Maus schnell zum Käfig zurück.
„Ich dachte du magst Tiere?“
„Du hast doch keine Angst vor so einem kleinen Ding?“ bestürmten ihn seine Freunde mit Fragen.
„Natürlich mag ich Tiere, und ich habe auch keine Angst vor Mäusen. Aber diese Biester haben mir das Leben schon mal gründlich verdorben“ erklärte Benjamin.
„Was?“
„Erzähl!“
„Ja... wegen ihnen habe ich sogar einmal meine Freundin verloren!“
„Nein! Wie das denn?“
„Ich mag gar nicht mehr daran denken...“
„Ach komm, das musst du uns aber jetzt schon erzählen!“
„Also schön, dann erzähle ich euch aber die Geschichte von Anfang an.“
Benjamins Freunde setzten sich bequem zurück, um der Geschichte zu lauschen.
„Angefangen hat es eines schönen Novembertages. Ihr wisst ja, dass mein Haus recht alt ist und im Winter oft Mäuse bei mir unterschlüpfen. An diesem besagten Tag saß eine Maus in einer der aufgestellten Fallen. Eine ganz junge, vielleicht drei oder vier Wochen alt. Es war ein bitterkalter Wintereinbruch, und so hatte ich Mitleid mit dem kleinen Ding und beschloss sie über den Winter zu behalten, damit sie draußen nicht erfrieren müsse.
Am nächsten Tag war noch eine Maus in der Falle, genauso jung, es müssen wohl Geschwister gewesen sein. Ich habe sie zu der ersten in den Käfig getan. Ich fand sie einfach nur süß und habe oft meine Hand in den Käfig gesteckt, um sie an meinen Geruch zu gewöhnen und auf die Art zahm zu machen. Meine damalige Freundin fand sie anfangs auch zum anbeißen.
Ich nannte die beiden Max und Paul. Eines Tages fing ich an mir Sorgen zu machen. Paul war ziemlich fett geworden, ich dachte schon ich hätte ihn überfüttert. Aber nein! Ein paar Tage später stellte sich heraus, dass Paul wohl eher eine Pauline war. Ich entdeckte in ihrem Nestchen fünf kleine Babys, noch ganz rot und nackt und mit geschlossenen Augen. Später stellte sich heraus, dass es doch sieben waren, ich hatte zwei übersehen.“
„Ach wie süß!“ rief da Tobias. „Wie schön wäre das wenn meine Mäuse auch Junge kriegen würden!“
„Das würde ich an deiner Stelle nicht hoffen!“
„Aber...“
„Das kann böse enden, sag ich dir! Jetzt warte erst mal bis du die Geschichte zu Ende gehört hast!“
Tobias nickte und hing gebannt an Benjamins Lippen, als dieser weitererzählte.
„Als die Kleinen wuchsen, fing der Käfig auch an mehr zu riechen, und die Futterpackung wurde deutlich schneller leer. Drei Wochen später, die Jungen waren immer noch kleiner als ihre Eltern, lagen plötzlich schon wieder kleine rote Würmchen im Nest, diesmal waren es gleich neun. Ich beschloss, die Männchen und Weibchen zu trennen, so konnte das ja nicht weitergehen.
Nach dem Wochenende kaufte ich gleich einen zweiten Käfig und siedelte alle Männchen um. Ich hoffte sehr dass ich bei allen das Geschlecht richtig bestimmt hatte, ist gar nicht so einfach wenn sie noch nicht ausgewachsen sind.
Tja, wie soll ich sagen, das Wochenende als sie noch zusammen waren hat gereicht, um eine dritte Brut zu erzeugen. Drei Wochen später waren wieder sechs Mäuse mehr im Nest. Ich war schon der Verzweiflung nahe, diese Biester sind fruchtbarer als Schweine!
Inzwischen stanken sie schon richtig und machten ziemlichen Lärm, Tag und Nacht. Und zahm wurden sie auch nicht.
Ein paar Tage später musste ich selbst erfahren wie frühreif Mäuse sind. Eins der ersten Jungen wurde auch Mutter von sieben Kindern.“
„Ohgott, wie viele waren es denn jetzt insgesamt?“
„Es waren 27, vier von den Jungen waren gestorben.“
Benjamin trank einen Schluck.
„Ihr könnt euch sicher vorstellen was das jetzt für ein Gewusel war. Und der Gestank den die vielen Mäuse machten trotz täglichen Ausmistens! Ich hatte fast ständig das Fenster offen, und das bei der Kälte. Futter kaufte ich auch schon in rauhen Mengen.
Ich beschloss, dass noch mal zwei Käfige hermussten, die zwei die ich hatte wurden einfach zu eng. Meine Freundin war nicht so begeistert, als plötzlich vier Käfige im Wohnzimmer standen. Sie meinte das gehe zu weit, hat daraufhin ihre Sachen gepackt und ist zu einer Freundin gezogen.“
„Ach, und damit war eure Beziehung vorbei?“
„Nein, da noch nicht. Aber warte erst mal ab wie’s weiterging!“
Benjamin setzte sich zurecht.
„Einmal als ich gerade Futter in die Schüssel tat, ist mir eine Maus entwischt. Ich versuchte sie noch zu fangen, aber Mäuse können ja so schnell sein, sie flitzte unter meiner Hand davon und verkroch sich unter dem Schrank. Ich holte also einen Besen und versuchte sie mit dem Stiel wieder herauszutreiben. Das funktionierte auch gut, nur lief sie dann durch die offene Tür weg, die ich dummerweise vergessen hatte zuzumachen. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können. Ich wusste nicht in welches Zimmer sie gelaufen war, und so stellte ich überall Absperrungen auf und legte in jedes Zimmer eine Schüssel mit einem Leckerbissen. Ich setzte mich hin und wartete. Nach einer Weile hatte sie in meinem Arbeitszimmer den Leckerbissen weggefressen. Ich teilte also das Arbeitszimmer mit Brettern und Möbeln in vier Teile, legte wieder eine Schüssel mit Leckerbissen hin und wartete. Stunden später wusste ich wo sie sich befand und fing an meinen Schreibtisch zu durchsuchen. Ich machte die erste Schublade auf und erschrak. Die Liebesbriefe, die ich von meiner Freundin bekommen hatte, waren völlig zerknabbert. Ich suchte wütend weiter, bis ich sie endlich fand, eingekuschelt in ein Nest aus Liebesbriefresten und Buntstiftspänen. Ich fing sie ein, und bis ich sie wieder in den Käfig gesetzt hatte, hatte sie meinen Finger blutig gebissen.
Ich hatte inzwischen die Nase schon richtig voll von den vielen Mäusen, konnte den Gestank bald nicht mehr ertragen, und wenn ich mir abends einen Film anschauen wollte musste ich den Fernseher auf volle Lautstärke stellen um die Schauspieler verstehen zu können. Die Mäuse machten so einen Krach mit ihrem
Scharren und Laufen, die Laufräder quietschten ganz schön! Manchmal war ich schon nahe dran diese Biester zu erschlagen.
Bald blieb ich so lange ich konnte draußen, nur um die Mäuse nicht mehr ertragen zu müssen. Einmal holte ich mir dabei sogar Erfrierungen an der Nase und musste zum Arzt gehen.“
Benjamins Freunde lachten.
„Ja, ihr lacht! Dabei fand ich das damals gar nicht lustig. Für mich war damit endgültig Schluss und es stand fest: die Mäuse müssen weg. Ich fragte alle Freunde und Bekannten ob jemand Interesse an ihnen hätte. Auf die Weise wurde ich zwei Mäuse los.
Eine ganze Woche lang versuchte ich noch weitere an den Mann zu bringen, aber keiner wollte sie haben. Eines Tages packte ich die Käfige, brachte sie in den Wald, öffnete sie und fuhr so schnell ich konnte wieder nach Hause. Sollten sie doch erfrieren oder die Eulen und die Katzen sie erwischen, mir war das mittlerweile egal!
Ich sag’s euch, die Ruhe zuhause war einfach himmlisch! Ich schwor, mir nie wieder ein Haustier zuzulegen, das sich vermehren kann, und feierte meine Freiheit, indem ich mir einen Indiana Jones Film reinzog und eine Flasche meines besten Weins köpfte. Und als eine Woche später meine Freundin wieder einzog, fühlte ich mich wie im siebten Himmel.“
„Aber ich dachte die Mäuse hätten eure Beziehung beendet?“
„Haben sie auch. Drei Wochen später kam sie mit zwei Kaninchen nach Hause und ich bin noch am gleichen Tag ausgezogen.“

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Die Zwerge


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Markus Heitz
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Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter


Christopher Paolini, Joannis Stefanidis
Eragon - Der Auftrag des Ältesten


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