Schneeschmelze
Von meinem Zimmerfenster aus kann ich es schon sehen: ein reißender Strom, wo sonst ein kleiner Bach fließt. Rasend schnell schießen die Fluten dahin, umströmen Wurzeln und Bäume, breiten sich über Wiesen und Wege aus. Hinausgetrieben von der Faszination der Naturgewalten machen wir einen Spaziergang. Auf einer Brücke bleiben wir stehen. Dort befindet sich ein kleiner Wasserfall.

Naja, so sah er noch vor zwei Tagen aus. Heute ist er sehr viel wilder. Wo vorher der sanft plätschernde Wasserfall war, befindet sich heute ein wild tosendes Monstrum, ein grausames Ungeheuer, bereit, einen mitzureißen und zu verschlingen. Gelbbraune Fluten stürzen sich brausend hinunter, verwirbeln und spritzen weiße Gischt hoch. Warten nur darauf, daß jemand einen falschen Tritt macht, um ihm die Füße unter dem Leib wegzuziehen und ihn unter Wasser zu drücken, immer wieder, Wasser in Mund und Nase pressend, in den Ohren das Schleifen und Aneinanderschlagen der Steine auf dem Grund des Baches, das Brausen und Tosen des Wassers um ihn herum. Undurchsichtig durch die Massen von Schlamm, die er von den Feldern mitgerissen hat, legt der Strom innerhalb von Sekunden Meter zurück, umspült Bäume und Felsen, wirbelt alles mit sich, was in seine Reichweite gerät.
Als wir auf der Brücke stehen, steigt uns der Geruch des Wassers in die Nase. Feucht und nach Erde riecht es, ein wenig modrig. Dichte Schwaden steigen empor, legen sich über das Land. Langsam kriecht der Nebel über die Wiesen, legt sich auf die Erde wie ein weißer Morgenmantel, schmiegt sich wie eine sanfte Decke um jeden Hügel, jeden Busch. Bald ist alles weiß zugedeckt, ruhig, friedlich.
Nur der Bach rauscht und braust weiter dahin, wirbelt und fließt in Windeseile seinem fernen Ziel entgegen.


Naja, so sah er noch vor zwei Tagen aus. Heute ist er sehr viel wilder. Wo vorher der sanft plätschernde Wasserfall war, befindet sich heute ein wild tosendes Monstrum, ein grausames Ungeheuer, bereit, einen mitzureißen und zu verschlingen. Gelbbraune Fluten stürzen sich brausend hinunter, verwirbeln und spritzen weiße Gischt hoch. Warten nur darauf, daß jemand einen falschen Tritt macht, um ihm die Füße unter dem Leib wegzuziehen und ihn unter Wasser zu drücken, immer wieder, Wasser in Mund und Nase pressend, in den Ohren das Schleifen und Aneinanderschlagen der Steine auf dem Grund des Baches, das Brausen und Tosen des Wassers um ihn herum. Undurchsichtig durch die Massen von Schlamm, die er von den Feldern mitgerissen hat, legt der Strom innerhalb von Sekunden Meter zurück, umspült Bäume und Felsen, wirbelt alles mit sich, was in seine Reichweite gerät.
Als wir auf der Brücke stehen, steigt uns der Geruch des Wassers in die Nase. Feucht und nach Erde riecht es, ein wenig modrig. Dichte Schwaden steigen empor, legen sich über das Land. Langsam kriecht der Nebel über die Wiesen, legt sich auf die Erde wie ein weißer Morgenmantel, schmiegt sich wie eine sanfte Decke um jeden Hügel, jeden Busch. Bald ist alles weiß zugedeckt, ruhig, friedlich.
Nur der Bach rauscht und braust weiter dahin, wirbelt und fließt in Windeseile seinem fernen Ziel entgegen.

Firewalkermom - 26. Mär, 23:34