Watteweich im Schnee verpackt
wartet die Welt auf die wärmenden Sonnenstrahlen, die der März verspricht. Und wundert sich, wo sie bleiben, denn statt Sonnenstrahlen liegt sie noch in der Dunkelheit einer dichten Schneedecke. Die Schneeglöckchen sind schon alle in den Startlöchern, warten nur auf ein bißchen Licht, die Tulpen schlafen noch tief und fest. Grau in grau ist die Welt, die Wolken ertasten die Spitzen der weißen Bäume, und sanft fallende Flocken dämpfen jeden Laut. Die unberührte Schneedecke liegt seidig über Wiesen und Feldern und nimmt der Welt die Konturen. Der Wald ist wie ein Märchenwald, jeder Ast, jeder Zweig ist unten dunkel, oben weiß. Jeder Fichtenzweig trägt eine weiße Mütze, und der Boden wirkt geheimnisvoll mit seinen Buckeln und Senken. Vielleicht wohnt da irgendwo ein kleiner Zwerg, oder ein Kobold, wer weiß? Und wenn der Frühling kommt, dann hauchen die Elfen warm über den Boden und wecken die ersten Blumen, und die Bäume schütteln sich und werfen ihre weiße Last ab. Dann kommen die Zwerge heraus und räumen ihre Dächer ab, und die Kobolde führen einen jauchzenden Freudentanz auf, der die Knospen an den Bäumen hervorlockt und aufbrechen läßt. Und wenn dann das viele Weiß vom Grün abgelöst wurde, und bunte Blumen zwischendrin blühen, gibt es ein großes Frühlingsfest.
Aber noch ist alles weiß und grau, grau und weiß. Ein endloser Vorhang fällt langsam zur Erde, rundet die scharfen Konturen ab, legt sich schwer auf Äste und Zweige, schmiegt sich eng an den Boden. Alles ist still. Die Welt schläft tief und fest. Atemlos harren die Eichhörnchen in ihren Höhlen, schweigend durchquert ein Reh den Wald. Neugierig steckt ein Zwergenkind seine Nase aus dem Häuschen und fragt sich: "Wann kommt er denn, der Frühling?"
Firewalkermom - 4. Mär, 23:04