Donnerstag, 4. Mai 2006

Nächtlicher Trotzanfall

Todmüde falle ich ins Bett, sinke in einen tiefen Schlaf. Jedoch nicht für lange. Zwei Stunden später schwimme ich ins trübe Halbwachsein, kämpfe ich damit, meine Sinne wahrzunehmen. Etwas ist da, was nicht sein sollte. Laut. Durchdringend und fordernd. Meine Tochter ist neben mir in ihrem Bettchen aufgewacht. Ohnein! Laß mich in Ruhe weiterschlafen! Ich sinke wieder zurück in den Schlaf. Der nächste Schrei reißt mich wieder heraus. Ich versuche, meine Glieder unter Kontrolle zu bekommen, muß meinen Arm bewegen, meinen Kopf hochstemmen. Was ist los? Mühsam öffne ich die Augen. Sie sitzt in ihrem Bett, schreit Rotz und Tränen. Nicht schon wieder! Blödes Trotzalter, und vor allem sch…v… Trotzanfälle mitten in der Nacht! Ich beuge mich über ihr Bett, biete ihr den Schnuller an. Wütender Schrei, wütendes Kopfschütteln. Wie ist es mit der Flasche Milch? Wütender Schrei, wütendes Kopfschütteln, kleine Hände patschen, schlagen mir die Flasche aus der Hand. „Komm, leg dich wieder hin und schlafe“, streichle sie. Sie bäumt sich auf, schiebt meine Hände weg. „Willst du dich zu mir legen, kuscheln?“ Wütendes Verneinen. „was willst du dann?“ Schreien, Rotz und Wasser. Meine Augen fallen zu, der letzte Tag war anstrengend. Ich lasse mich erschöpft zurückfallen. Schreien. Ich setze mich wieder auf.
„Komm zu mir!“ Ich packe sie, ziehe sie in mein Bett. Sie windet sich, wehrt sich, schlägt um sich. Sitzt neben mir, trotzt. Ich decke mich zu, sage sie soll sich zu mir kuscheln wenn sie will. Sie schreit und bleibt sitzen. Ich versinke in Halbschlaf, der Lärm lässt mich nicht ganz einschlafen. Eine Weile später setze ich mich wieder auf, versuche sie in den Arm zu nehmen, sage ihr „ich liebe dich“. Sie schiebt mich weg, bäumt sich wütend auf und schreit. Dann halt nicht. Ich lege mich wieder hin, döse weiter. Setze mich wieder auf, sage ihr wieder, dass ich sie liebe und sie sich doch zu mir kuscheln soll. Ruhig, ganz ruhig. Sie ist steif, ihr kleiner Körper bebt in ihrer Wut, sie schiebt mich weg, wehrt sich. Ruhig, ganz ruhig, alles ist gut. Ich liebe dich! Dann plötzlich schmiegt sie sich an, weint ihren Schmerz heraus, lässt sich fest gedrückt auf das Bett hinabziehen, an mich geschmiegt. Ich streichle sie, rede mit ihr, ganz ruhig, decke uns beide zu. Langsam beruhigt sie sich, schläft in meinen Armen ein. Dann kann auch ich wieder schlafen.

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