Freitag, 23. Februar 2007

So nah und doch weit weg

Ich stelle immer wieder fest, daß die Entfernungen, über die man kommunizieren kann, in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Entfernungen stehen.
Heutzutage ist es einfach, jemanden von überall auf der ganzen Welt zu kontaktieren. Mit Erfindung des Telefons war es plötzlich möglich, Nachrichten innerhalb von Sekunden über eine Strecke zu vermitteln, für die man Tage, Wochen oder gar Monate benötigt hätte, um sie auf anderem Wege zu überbringen.
Heute ist es nicht nur das Telefon, mittlerweile ist über das Internet noch sehr viel mehr möglich. Man kann Bilder und Daten verschicken, mit der webcam ein Bildtelefon konstruieren (gut, noch ist es ein bißchen primitiv, aber SCIENCE FICTION IST WIRKLICHKEIT GEWORDEN!), und das sogar noch für fast umsonst quer durch die ganze Welt.

Wo aber bleibt die Berührung? wo das Miteinander? Wie sieht es aus, wenn man reisen möchte, wenn man die Persönlichkeit des anderen direkt erfahren möchte? Unzählige Kilometer liegen teilweise dazwischen, und Reisen ist teuer und kostet Zeit.
Man lernt andere Menschen kennen, baut sogar eine Freundschaft auf über das Internet und vielleicht dann auch noch über das Telefon. Und dann, wenn man sich plötzlich gegenübersteht, entsteht eine völlig neue Dimension, man muß sich neu kennenlernen, soviel Fremdes ist plötzlich da. Die physische Existenz, die gesamte Ausstrahlung des anderen Menschen, die vorher im Verborgenen geblieben waren, fordert einen heraus, das bisher Erfahrene mit dem jetzt Erlebten in Einklang zu bringen. Irgendwie ist die gesamte Reihenfolge der Kennenlernschritte umgedreht. Erst lernt man die Gedanken des anderen kennen, bis zu einem gewissen Grad auch die Seele, und dann erst das Physische! Es widerspricht dem natürlichen Ablauf einer zwischenmenschlichen Beziehung und kann auch verwirrend sein. Ich sehe darin allerdings auch eine Chance. Eine Chance, einen Menschen kennenzulernen, ohne sofort vom äußerlichen Bild beeinflußt in Vorurteile zu verfallen. Eine Chance, wunderbare Menschen kennenzulernen, die man sonst nie kennengelernt hätte. Eine Chance, sich mit Menschen aus anderen Kulturen anzufreunden, sich auszutauschen, zur Völkerverständigung beizutragen.
Das, was bei dieser Art von Kommunikation noch fehlt, ist die Möglichkeit, auch den physischen Körper ebenso leicht von einem Ort zum nächsten zu transportieren wie Nachrichten, Worte und Bilder. Leider hinkt in der Hinsicht unsere Wissenschaft hinterher, und so entsteht eine Kluft zwischen Worten und Sein. Ich bin mir sicher, daß es das eines Tages geben wird, sei es durch Raum-Zeit-Krümmung oder sonst etwas in der Art. Oder die Menschheit macht einen Quantensprung und besitzt dann die Fähigkeit zu teleportieren. Aber bis dahin werde ich diese Art, schnell und mühelos zu reisen, schmerzlich vermissen.

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